7 wichtige Erfolgsfaktoren zur Einführung von Innovationsmanagement
Jedes Unternehmen, das langfristig erfolgreich sein will, benötigt ein Innovationsmanagement, damit Innovationen nicht dem Zufall überlassen werden.

Das Innovationsmanagement gestaltet die Strukturen und Rahmenbedingungen, damit systematisch Innovationspotentiale identifiziert werden, daraus Ideen entstehen und dann erfolgreich umgesetzt werden können. Abhängig von der Unternehmensgröße ist auch der Umfang des Innovationsmanagements. Ein KMU hat meist keine expliziten Innovationsprozesse und Rollen, sondern es wird in bestehenden Strukturen bzw. nur als ein Projekt abgebildet. Ein mittelständiges Unternehmen benötigt in der Regel schon ein eigenes Innovationsmanagement zur Förderung von Ideen und Innovationen.
5 Schritte zur Einführung von Innovationsmanagement
Entscheidet sich eine Organisation für die Etablierung eines Innovationsmanagements, empfehlen sich folgende fünf Schritte zur Einführung:
- Auftrag vom Management und Zielvorgaben
Die Erfolgsbasis eines Innovationsmanagements ist das Management Commitment von der Unternehmensführung. Die Grundlage ist ein klarer Auftrag von oben, in dem die Ziele, der Zweck und die Erwartungen an das Innovationsmanagement definiert sind. Hier werden auch die Verantwortlichkeiten, Budgets und Rahmenbedingungen fixiert. - Strategische Ausrichtung der Innovationsaktivitäten
Aufbauend auf dem Auftrag werden die strategischen Leitplanken in Form einer Innovations-Vision festgelegt. - Festlegung der Suchfelder
Suchfelder sind strategische Themenfelder auf Basis von Märkten, Produktfeldern oder Technologien, wo ein Unternehmen innovieren möchte. Sie werden durch strategische Werkzeuge wie Trend-, Technologie- und Marktanalysen identifiziert. - Start der Ideenfindung
Aus den unterschiedlichsten Ideenquellen und mit Innovationsmethoden werden nun Ideen innerhalb der Suchfelder gesucht und entwickelt. - Design des Innovationsprozesses
Der Innovationsprozess definiert das Management einer Idee von der strategischen Suche bis zur erfolgreichen Markteinführung und deren Übergabe an das operative Management. Der Prozess ist somit das Herzstück des Innovationsmanagements.
Aufbau und Betreiben eines Innovationsmanagements – Steigerung der Innovationsleistung
Diese oben beschriebenen fünf Schritte sind der erste Start in das Innovationsmanagement. Das Management von Innovationen ist ein lebendiger Prozess mit ständigem Fokus auf folgende Elemente:
- Corporate Foresight und Trends
- Innovationsstrategie
- Ideenfindung und Scouting
- Innovationsprozess, Verantwortlichkeiten und Projektmanagement
- Innovationscontrolling und Innovationsportfolio
- Innovationskultur
- Unterstützende Prozesse, z.B. Open Innovation, Wissensmanagement, Intellectual Property
Ziel ist es, im Innovationsmanagement diese Elemente aufzubauen und ständig weiterzuentwickeln und zu optimieren. Dabei hat man immer den Zweck vor Augen: die Innovationsfähigkeit und Innovationsleistung zu steigern.
7 Erfolgsfaktoren bei der Einführung von Innovationsmanagement
Große Herausforderungen erwarten Unternehmen vor allem bei der Einführung von Innovationsmanagement. Passieren hier grundlegende Fehlentscheidungen oder versäumt man wichtige Festlegungen, kann das im gesamten Verlauf Probleme bereiten. Daher müssen Organisationen auf folgende Erfolgsfaktoren auf alle Fälle achten:
- Management Commitment zu Innovation
Das Management Commitment ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren im Innovationsmanagement. Fehlt die Unterstützung von der Unternehmensführung, werden die Innovationsverantwortlichen ihre Zeit damit verschwenden, um gegen Windmühlen zu kämpfen.
Das Commitment von allen Führungskräften, beginnend von ganz oben und bis ganz unten, ist die Grundlage des Innovationsprozesses. Denn damit wird die erforderliche Unterstützung für Innovationen, die nun eben außerhalb des Tagesgeschäfts (mit dem ein Unternehmen das Geld verdient) passieren, aus allen Bereichen sichergestellt. Unterstützung, Zeit und Budgets sind notwendige Treibstoffe für den Innovationserfolg, die man nur durch Commitment zur Innovation erhält. - Strategische Ausrichtung
Fehlt die strategische Ausrichtung der Innovationsaktivitäten, fehlen damit Ziel, Weg und die Orientierung. So wird es für die Innovationsverantwortlichen schwierig, abzuschätzen, wo und was gesucht werden soll, welche Innovationsthemen Priorität haben und damit schwer, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Daher muss auf Basis der zukünftigen Trends, Chancen, Risiken und Herausforderungen sowie der Unternehmensstrategie die Innovationsstrategie definiert werden:- Welchen Zweck hat Innovation und was wollen wir damit in Zukunft erreichen?
- Was ist der Beitrag der Innovation zur Unternehmensstrategie?
- Was sind unsere zukünftigen Themenfelder und damit Suchfelder?
- Klare Verantwortlichkeiten
Der Innovationsprozess ist ein hoch interdisziplinärer Prozess und verlangt die Mitwirkung vieler Funktionsbereiche und Mitarbeiter:innen, damit eine neue Produkt- oder Dienstleistungsidee erfolgreich umgesetzt werden kann.
Darum muss auch klar festgelegt werden, was von den Mitarbeiter:innen erwartet wird. Vor allem geht es auch um eine Definition der Rollen im Innovationsprozess. Beispielsweise werden die Aufgaben des Vertriebs, der Produktion, des Einkaufs etc. in Innovationsprojekten in Bezug auf deren Beitrag zum Innovationserfolg eindeutig festgelegt.
Zusätzlich werden in einzelnen Innovationsprojekten die Projektrollen definiert und müssen mit Engagement wahrgenommen werden. Dazu zählt beispielsweise die Rolle der Projektmanager:innen, des Projektowners und der wichtigen Projektteam-Mitglieder. - Innovationskultur
Innovationen erfordern im Vergleich zum operativen Management und Arbeiten ganz andere Strukturen und Kulturen. Das operative Geschäft baut vor allem auf Routine und Effizienz auf, während Innovation immer mit Neuem zu tun hat. Dies erfordert andere Werte und Einstellungen, zum Beispiel Offenheit gegenüber Neuem und Neues ausprobieren zu wollen, Risikobereitschaft, über Grenzen hinweg zu denken, Fehler zu akzeptieren und vieles mehr.
Somit muss ein Unternehmen gezielt eine positive Innovationskultur aufbauen, wo Innovationen willkommen sind und gefördert werden. Maßnahmen zur Förderung der Innovationskultur setzen auf unterschiedlichen Ebenen an:- Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen für Innovation, z.B. durch Kommunikationsmaßnahmen.
- Motivation, z.B. Anreize für die Förderung von Innovation.
- Befähigung der Mitarbeiter:innen für Innovation, z.B. Schulungen zu Kreativität und zum Innovationsprozess.
- Aktive Einbindung der Mitarbeiter:innen, z.B. durch Innovationswettbewerbe.
- Schaffung von Räumen und Strukturen für Innovation, z.B. flache Hierarchien, Freiräume und Ressourcen.
- Change Management
Die Einführung von Innovationsmanagement erfordert eine Veränderung und auch die Umsetzung von Innovationen selbst bedingen Veränderungen. Diese Erneuerungen können nur wirksam werden, wenn sie auch von allen Mitarbeiter:innen selbst mitgetragen werden und sich die Belegschaft selbst aktiv verändert.
Darum ist das Change Management selbst ein extrem wichtiges Werkzeug und gehört in das Repertoire jedes Innovationsmanagers und jeder Projektmanagerin. Innovationen setzen ein Unternehmen in einen kontinuierlichen Wandel und daher erfordert es auch ein bewusstes und ständiges Management dieser Veränderungen, um alle Mitarbeiter:innen auf die Reise mitzunehmen. - Einbindung aller Mitarbeiter:innen
Innovation ist nicht etwas, was nur ein begrenzter, elitärer Kreis der Belegschaft betreibt oder gar nur durch den oder die Innovationsmanager:in angekurbelt wird. Innovation muss von allen Mitarbeiter:innen aktiv initiiert und mitgetragen werden. Darum müssen durch den oder die Innovationsmanager:in alle Mitarbeiter:innen gezielt eingebunden werden.
Dazu zählen auf der einen Seite Sensibilisierungsmaßnahmen, um alle Mitarbeiter:innen für Innovation zu begeistern und zu motivieren, aber auch strukturelle Maßnahmen zur aktiven Einbindung, wie Pitching Contests, Innovationswettbewerbe oder ein klassisches Ideenmanagement.
Innovation muss zu einer dauerhaften Initiative werden, die von allen Mitarbeiter:innen getragen und aktiv gestaltet wird. - Zusammenarbeit
Zusammenarbeit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor in Innovationsprozessen und Projekten. Innovationen passieren immer in interdisziplinären Teams und verlangen die Mitwirkung vieler Mitarbeiter:innen. Wichtig ist dabei, dass aber alle an einem Strang ziehen und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Unterschiedliche Ansprüche führen ansonsten zu Silodenken, fehlende Zusammenarbeit und Unterstützung oder Problemen an den Schnittstellen, was am Ende ein Innovationsprojekt gravierend bremst oder oft sogar scheitern lässt.
Daher muss ein Unternehmen stark darauf setzen, dass alle Mitarbeiter:innen ein gemeinsames Ziel verfolgen – einerseits bei der Innovationsvision und andererseits in den einzelnen Projekten. Alle müssen das gemeinsame, große Ziel vor Augen haben und ihre Kräfte darauf fokussieren. Nur so können alle Innovationspotentiale produktiv genutzt werden und den Innovationserfolg ermöglichen.
Fazit – Menschen als einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren zur Einführung von Innovationsmanagement
Innovationsmanagement und Innovationen können sehr viele Stolpersteine erleben. Darum ist es unverzichtbar, diesem extrem viel Aufmerksamkeit zu schenken, die Erfolgsfaktoren zu fördern und die Risiken zu eliminieren. Wie die oben beschriebenen Punkte demonstrieren, ist der wichtigste Erfolgsfaktor der „Mensch“. Ohne dem Commitment, der Unterstützung und Förderung durch alle Führungskräfte und Mitarbeiter:innen ist jede Innovation zum Scheitern verurteilt. Daher muss bei jeder Innovationsinitiative der Mensch in den Mittelpunkt rücken.