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Wie Corporate Venture Building etablierte Unternehmen innovativer macht

Corporate Venture Building kann für etablierte Unternehmen eine effektive Strategie sein, um Innovation und Wachstum voranzutreiben. Was CEOs bedenken müssen und die dazu passenden Beispiele, lesen Sie in diesem Artikel.

Corporate Venture Building fördert eine Kultur der Innovation und des Entrepreneurships.

Corporate Venture Building ist eine Strategie für etablierte Unternehmen, die Innovationen und New Business Development vorantreiben möchten und langfristiges Wachstum erzielen wollen. Mit den vorhandenen Ressourcen, dem Fachwissen in der Organisation und dem eigenen Netzwerk, werden Start-ups gegründet, die das Potenzial haben, bestehende Märkte zu verändern oder völlig neue Märkte zu schaffen.

Dieser Ansatz unterscheidet sich von herkömmlichem Corporate Venture Capital. Bei dem keine aktive Beteiligung am Aufbau und an der Verwaltung der neuen Unternehmen stattfinden, sondern nur in Start-ups investiert wird.

Die Vorteile von Corporate Venture Building

Mit Corporate Venture Building als Innovationsstrategie lassen sich Einnahmeströme diversifizieren, damit reduziert sich beispielsweise die Abhängigkeit von einer Sparte oder einem Markt. Neue Technologien, Geschäftsmodelle und Märkte lassen sich abseits des Kerngeschäfts erforschen. Dabei profitiert das Unternehmen von vorhandenen Ressourcen und Fachkenntnissen. Neue Unternehmungen lassen sich schneller skalieren als herkömmliche Start-ups; im Idealfall mit dem Ergebnis bahnbrechender Innovationen.

Insgesamt kann Corporate Venture Building Unternehmen dabei helfen, in einem sich schnell verändernden Geschäftsumfeld (VUCA-World) wettbewerbsfähig und relevant zu bleiben. Gleichzeitig fördert es eine Kultur der Innovation und des Entrepreneurships.

Corporate Venture Building als Katalysator für Open Innovation

Offene Innovation beinhaltet die Zusammenarbeit mit externen Partner:innen, um innovative Ideen und Technologien auf den Markt zu bringen. Für etablierte Unternehmen kann es schwierig sein, externe Stakeholder:innen in ihre Innovationsstrategien zu integrieren. Mit dem Corporate Venture Building können spezielle Einheiten oder Teams geschaffen werden, um die Lücke zwischen offener Innovation und Kerngeschäft zu schließen.

Beispiel Siemens next47

Siemens hat mit Next47 im Jahr 2016 eine Venture-Building-Einheit gegründet, um neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen. Next47 arbeitet unabhängig und konzentriert sich auf Bereiche wie KI, Blockchain und Advanced Manufacturing. Durch strategische Partnerschaften gelangen auf diesem Weg neue Technologien und Geschäftsmodelle in das Siemens-Ökosystem. Durch den Zugang zu den Ressourcen und Netzwerken von Siemens ist Next47 in der Lage, seine Projekte schnell zu skalieren und neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen.

Lesetipp: Wer mehr zu Open Innovation vs. Closed Innovation erfahren möchte, hier ein Artikel, der auf die Vorteile und Unterschiede eingeht.

Accelerator und Inkubator Programme

Zu den Arten von Venture Building zählen auch Accelerator oder Inkubator Programme. Hierbei handelt es sich um Programme, die Start-ups in der Anfangsphase unterstützen. Die Unternehmen stellen Finanzmittel, Mentor:innen, Büroräume und andere Ressourcen zur Verfügung, um den Start-ups zum Erfolg zu verhelfen.

Beispiel BMW Startup Garage

Die BMW Startup Garage  ist ein Beispiel dafür. Die Innovationseinheit arbeitet mit Startups zusammenarbeitet, die bahnbrechende Technologien für die Automobilindustrie entwickeln. Durch den Zugang zu den Ressourcen, dem Know-how und den Netzwerken von BMW sowie durch Finanzierung und Mentoring arbeitet die BMW Startup Garage mit Start-ups an neuen Lösungen. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit SeoulRobotics und Embotec an „Automated driving in the plant“.

Was braucht eine Venture-Building-Strategie

Die Umsetzung einer Venture-Building-Strategie kann für CEOs ein komplexer Prozess sein, der sorgfältige Planung und Ausführung erfordert.

Strategische Überlegungen, die Sie bei der Umsetzung beachten sollten:

  1. Definieren Sie Ihre Ziele: Bevor Sie ein Venture-Building-Programm starten, sollten Sie die Ziele klar definieren. Dazu kann die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen, die Erforschung neuer Geschäftsmodelle oder die Erschließung neuer Märkte gehören. Wenn Sie Ihre Ziele klar definieren, können Sie sicherstellen, dass Ihr Venture-Building-Programm mit Ihren allgemeinen strategischen Zielen übereinstimmt.
  2. Identifizieren Sie Marktchancen: Der Erfolg eines Venture-Building-Programms hängt von der Identifizierung vielversprechender Marktchancen ab. Als CEO sollten Sie gemeinsam mit ihrem Team Markttrends erforschen, aufkommende Technologien identifizieren und die Wettbewerbslandschaft bewerten, um die vielversprechendsten Chancen zu identifizieren. Eine Innovation Roadmap verhilft dem gesamten Team hierbei zu einem klareren Blick auf relevante Innovationsfelder.
  3. Bilden Sie ein starkes Team: Die Gründung von Unternehmen erfordert ein vielfältiges Team von Entrepreneurs, Investor:innen, Designer:innen und Entwickler:innen. Sie sollten sich darauf konzentrieren, ein Team mit sich ergänzenden Fähigkeiten und Fachkenntnissen aufzubauen. Denken Sie daran, ihnen auch die Ressourcen und die Unterstützung zur Verfügung zu stellen, die sie für den Erfolg benötigen.
  4. Legen Sie klare Prozesse und Messgrößen fest: Um den Erfolg eines Venture-Building-Programms sicherzustellen, sollten Sie klare Prozesse und Messgrößen für die Bewertung des Erfolgs neuer Unternehmen festlegen. Legen Sie dazu gemeinsam mit dem Team Ziele fest und definieren Sie Berichts- und Feedbackmechanismen (z.B. Innovation KPI) zur Verfolgung der Fortschritte.
  5. Das Risiko beherrschen: Der Aufbau von Unternehmen ist mit einem erheblichen Risiko verbunden, da neue Unternehmen nicht immer erfolgreich sein können. Identifizieren Sie potenzielle Risiken und erstellen Sie einen Risikomanagementplan.
  6. Betonen Sie Kultur und Werte: Der erfolgreiche Aufbau eines Venture-Building-Programmes erfordert eine Kultur des Experimentierens, der Risikobereitschaft und der Innovation. Sie sollten der Schaffung einer Kultur, die diese Werte fördert, Priorität einräumen und die notwendige Unterstützung und Ressourcen bereitstellen. Bei Lead Innovation gehen wir bei Projekten zur Innovationskultur so vor, dass wir das Können, Wollen und Dürfen in der Organisation kultivieren.

Fazit

Insgesamt besteht das Ziel des Venture Building darin, neue Unternehmen und Produkte zu schaffen, die einen erheblichen Wert und Wachstum generieren können. Durch das Zusammenbringen von erfahrenen Unternehmern, Investoren und anderen Ressourcen kann das Venture Building dazu beitragen, neue Marktchancen und Technologien zu erkennen und zu nutzen.

Die Umsetzung einer Venture-Building-Strategie erfordert unbedingt  

  • ein klares Verständnis der Marktchancen,
  • ein starkes Team mit unterschiedlichen Fähigkeiten und
  • eine resiliente Innovationskultur.

Indem Sie sich auf die oben genannten, strategischen Überlegungen konzentrieren, können Sie mit Corporate Venture Building das New Business Development in Ihrer Organisation fördern.

 

 

Daniel Zapfl

Durch seine umfangreiche Erfahrung im ganzheitlichen Innovationsmanagement bringt Daniel wertvolle Einblicke und Best Practices aus verschiedenen Branchen in Ihr Innovationsvorhaben ein. Disruptiv und mutig fordert er bekannte Denkmuster heraus. Als TRIZ-zertifizierter Sparringspartner begleitet Daniel Sie verlässlich und strukturiert bei der kreativen Lösungsfindung. Kritischer als der kritischste Kunde, hat er stets das „Big Picture“ vor Augen.
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