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Kennst du den Reifegrad eures Innovationsmanagements?

Der Reifegrad des Innovationsmanagements zeigt deutlich, wie gut die Organisation in der Lage ist, Innovationen voranzutreiben. Wie Innovationsverantwortliche effektiv daran arbeiten können, damit das Unternehmen an Innovationskraft gewinnt. 

Reifegradmodelle bieten eine fundierte Analyse und Erarbeitung von Verbesserungsmaßnahmen für das Innovationsmanagement.
Kennst du den Reifegrad eures Innovationsmanagements?
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Auch Innovationsmanagement in der Organisation muss sich laufend weiterentwickeln. Managementansätze sowie Aufbau- und Ablaufstrukturen kommen schneller in die Jahre als gedacht und Innovationsabteilungen können nicht mehr das leisten, was von ihnen gefordert wird. Das Innovationsmanagement der eigenen Organisation gehört daher regelmäßig auf den Prüfstand gestellt und an die sich rasch ändernden Anforderungen angepasst. 

Ein innovatives Umfeld entsteht nicht von allein, sondern muss aktiv geschaffen und gepflegt werden. Innovationsverantwortliche spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie die richtigen Maßnahmen ergreifen, um die Innovationskraft des Unternehmens zu stärken. Um zu erkennen, welche Maßnahmen in deinem konkreten Fall erforderlich sind, ist es wichtig, den Reifegrad des Innovationsmanagements zu bestimmen. Hierbei können Reifegradmodelle helfen, um die Ist-Situation zu analysieren und Potenziale zur Verbesserung aufzuzeigen.  

 

Reifegrad des Innovationsmanagements


Reifegradmodelle bieten eine strukturierte und objektive Methode, um den aktuellen Stand des Innovationsmanagements eines Unternehmens zu bewerten. Durch die Analyse verschiedener Aspekte, die ein gutes Innovationsmanagement ausmacht, lässt sich der Status Quo erheben. Auf dieser Grundlage können Innovationsverantwortliche eine klare Roadmap für die Verbesserung des Innovationsmanagements ableiten. Zudem ermöglichen Reifegradmodelle einen Vergleich mit branchenüblichen Standards und Benchmarks, um Best Practices zu identifizieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was unterscheidet ein unreifes Innovationsmanagement von einem reifen Innovationsmanagement?

In einem Unternehmen mit unreifem Innovationsmanagement fehlen oft klare Rollen und Regeln. Doch das bedeutet nicht zwangsläufig, dass keine erfolgreichen Innovationen entstehen können. Selbst unter solchen Bedingungen besteht die Möglichkeit für Neues.

Im Gegensatz dazu finden sich in einem reifen Innovationsmanagement definierte Rollen und Prozesse für verschiedene Aspekte, Merkmale und Fähigkeiten, die entsprechend ausgefüllt werden. Eine reife Organisation macht weniger Fehler und verbessert sich kontinuierlich.

Beispiele für die Reifegradmessung

Reifegradmodell von Khan und Möhrle

Ein Beispiel für die Evaluierung der Innovationsfähigkeit einer Organisation ist das Reifegradmodell von Khan/Möhrle:

Reifegradmodell_Mohrle

Abb. 1: Reifegradmodell nach Khan/Möhrle. Quelle: Vortrag „Innovationsmanagement in der Energiewirtschaft“ von Prof. Moehrle am Lead User:innen Symposium der TU Hamburg-Harburg am 28. Jänner 2016

Bei diesem Modell wird in drei Querschnittsthemen (Strategie, Steuerung, Kund:innen und Markt) und erweiterte Längsschnittsthemen unterschieden, die sich wiederum in Unterdimensionen aufteilen. Die Reife einer jeden Dimension wird in vier Stufen unterteilt.

Im Kern geht es bei dem Reifegradmodell darum, die Innovationsfähigkeit des eigenen Unternehmens abzubilden. Mit seinem modularen Aufbau erlaubt es dieses Model auch, nur bestimmte Aspekte zu evaluieren. Das bedeutet aber auch, dass ggf. kein Benchmark mit anderen Organisationen möglich ist. 

Bei Lead Innovation haben wir auch den Weg der Reifegradmessung eingeschlagen. Unser Ansatz bietet meiner Meinung nach besonders für große Unternehmen Vorteile, da das zugrunde liegende Modell und die Visualisierung verständlicher sind und somit die Akzeptanz in der Anwendung steigern.

Reifegrad mit der Innovation Scorecard

Eine weitere Möglichkeit den Reifegrad des Innovationsmanagements zu erheben bietet die Innovation Scorecard. Den Ausgangspunkt für die Analyse der Reife des Innovationsmanagements bildet dabei das House of Innovation. Darin sind die entscheidenden Dimensionen für ein starkes Innovationsmanagement anschaulich dargestellt. So baut ein funktionierendes Innovationssystem auf der Innovationskultur und den erforderlichen Strukturen auf. Darauf bauen wiederum Innovationsprozess und Methoden auf. Den Überbau eines solchen ganzheitlichen Innovationsmanagements  – wie es auch genannt wird – bildet die Innovationsstrategie. Genau nach diesem Modell geht man auch bei der Analyse und späteren Optimierung mithilfe der Innovation Scorecard vor. 

Schritt 1: Die Ist-Situation mit der Innovation Scorecard

Die Bewertung des Reifegrades der vier Module des House of Innovation, sprich der Ist-Situation, erfolgt üblicherweise über ein Assessment durch Befragung der Belegschaft und Beobachtung durch externe Innovationsexpert:innen. Ein Erfolgsfaktor dabei ist, ein möglichst breites Bild zu erheben. Dafür werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedenster Hierarchiestufen und Bereiche befragt. 

Schritt 2: Analyse der Ergebnisse und das Innovation Dashboard

Die Ergebnisse aus der Erhebung der Innovation Scorecard werden anschließend sorgfältig ausgewertet und fließen in das Innovation Dashboard ein. Hier werden die Erkenntnisse visualisiert und aufbereitet, um einen klaren Überblick über den Reifegrad des Innovationsmanagements zu erhalten. Das Innovation Dashboard dient als zentrales Instrument, mit dem im nächsten Schritt der Reifegrad des Innovationsmanagements verbessert werden kann. 

Das Innovation Dashboard zeigt den Reifegrad der Module Strategie, Prozess & Methoden, Struktur und Kultur in Prozent an. Außerdem wird der gesamte Score über alle vier Module des House of Innovation berechnet.

Schritt 3: Benchmarking und Reifegrad verbessern

Von der Analyse des Reifegrades in den entscheidenden Bereichen des Innovationsmanagements und den Ergebnissen, die das Dashboard anzeigt, lassen sich Maßnahmen für die Verbesserung des Innovation Scores ableiten. Wichtig dabei, mit jenen Bereichen beginnen, die für das Unternehmen den größten Effekt für eine bessere Innovationsleistung haben. Diese Entscheidung ist nicht einfach, die Außensicht erfahrener Innovationsexpert:innen kann hier sehr hilfreich sein. Bereits mit kleinen Änderungen im Innovationsmanagement lässt sich so der Innovation Score verbessern. 

Der Innovation Score lässt sich mit gezielten Maßnahmen in den einzelnen Bereichen rasch verbessern. Diese Effekte sind im Innovation Dashboard anschaulich visualisiert.

Nutzen und Vorteile von Reifegradmodellen

Die Optimierung des Innovationsmanagements mittels Assessments und Reifegradmodellen ist zwar mit Aufwänden verbunden, allerdings bringt es sehr viele Vorteile:

  • Es ist ein systematischer Zugang, bei dem alle relevanten Perspektiven und Aspekte des Innovationsmanagements berücksichtigt werden.
  • Anhand von Fakten lassen sich die stärksten Hebel zur Optimierung des Innovationsmanagements identifizieren. 
  • Es bringt umfangreiche Erkenntnisse über Stärken, Schwächen und Potenziale. 
  • Durch die Einbindung der Belegschaft erhöht sich die Awareness für die möglichen Potenziale im Innovationsmanagement und das Commitment zu den festgelegten Maßnahmen.
  • Sowohl der Ist-Stand als auch die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen lassen sich quantitativ analysieren. Durch die regelmäßige Erhebung des Reifegrades des Innovationsmanagements lässt sich eindeutig die Wirksamkeit der Maßnahmen verfolgen.
  • Viele Analysewerkzeuge auf Basis von Reifegradmodellen bieten auch Benchmarking an. So kann man seine Innovationsleistung mit anderen Unternehmen vergleichen. Auf der anderen Seite lassen sich Best Practices aufdecken, wo das Lernen von den Besten möglich wird.

Fazit und Erfolgsfaktoren bei der Reifegradmessung.

Eine breite Einbindung aller Funktionsbereiche und das Commitment des Top-Managements sind entscheidend für den Erfolg der Arbeit mit Reifegradmodellen und die Umsetzung von Maßnahmen im Change Management. Der Aufwand für das Assessment mit Reifegradmodellen sollte in Relation zum Nutzen stehen und systematische Verbesserungsmaßnahmen in den Vordergrund stellen. Eine differenzierte Betrachtung der Ergebnisse unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Anforderungen ist unerlässlich, ebenso wie die Einbeziehung externer Expert:innen zur Vermeidung von Betriebsblindheit.

Ein reifes Innovationsmanagement fördert Stabilität, Wettbewerbsfähigkeit und langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Klar definierte Strukturen, Prozesse und eine konsistente Innovationsstrategie schaffen eine solide Grundlage für kontinuierliche Verbesserung und Innovation. Unternehmen mit einem reifen Innovationsmanagement können sich flexibel an Marktveränderungen anpassen und langfristig erfolgreich bleiben. Wie wir dabei mit der Innovation Scorecard und dem Innovation Dashboard vorgehen, ist in diesem Video nochmal zusammengefasst: 

Möchtest du das Innovationsmanagement professionell weiterentwickeln, dann sind Reifegradmodelle das optimale Werkzeug. 

 

Quellen:

Universität Bremen, Prof. Dr. Martin G. Möhrle: Grundlagen von Reifegradmodellen [Kapitel 6: Reifegradmodell und Innovationsprozess]

Universität Bremen, Prof. Dr. Martin G. Möhrle: Episode 2: Aufbau eines IM-Reifegradmodells [Kapitel 6: Reifegradmodell und Innovationsprozess]

„Reifegradmodell zur Kontrolle des Innovationssystems von Unternehmen“ von Christian Bürgin an der ETH Zürich

Daniel Zapfl

Durch seine umfangreiche Erfahrung im ganzheitlichen Innovationsmanagement bringt Daniel wertvolle Einblicke und Best Practices aus verschiedenen Branchen in Ihr Innovationsvorhaben ein. Disruptiv und mutig fordert er bekannte Denkmuster heraus. Als TRIZ-zertifizierter Sparringspartner begleitet Daniel Sie verlässlich und strukturiert bei der kreativen Lösungsfindung. Kritischer als der kritischste Kunde, hat er stets das „Big Picture“ vor Augen.
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