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5 marktbeeinflussende Trends in der Verpackungsindustrie

Globalisierung, innovative Technologien und steigende Ansprüche der Konsumenten, die von Individualisierung und Nachhaltigkeit geprägt sind, setzen die Verpackungsbranche derzeit einem starken Wandel aus. Welche fünf zentralen Trends in der Verpackungsindustrie Einfluss nehmen werden, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Unternehmen der Verpackungsindustrie sind in den kommenden Jahren verstärkt gefordert, Nachhaltigkeit in ihre Marketingstrategie einzubauen und über entsprechende Produktinnovationen abzusichern.
5 marktbeeinflussende Trends in der Verpackungsindustrie
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Sustainability: Megatrend in der Verpackungsindustrie

Nachhaltigkeit hat sich in den letzten Jahren als einer der stärksten Trends in der Verpackungsindustrie breit etabliert. Umweltverträglichkeit und Mehrzwecktauglichkeit werden in Zukunft entscheidende Kauffaktoren sein, solange „grüne“ Verpackungen die Produktpreise nicht unverhältnismäßig in die Höhe treiben und die wahrgenommene Produktqualität erhalten bleibt.

Kaufentscheidungen werden daher künftig zunehmend auf Grundlage eines werteorientierten Verständnisses getroffen, damit befindet sich die neue Verbrauchsgeneration der LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) in einem ständigen Wachstum. Die LOHAS sollten nicht unterschätzt werden, denn mit einem hohen Bildungsstand und überdurchschnittlichen Einkommen sind sie eine der bedeutendsten Zielgruppen für Markenartikler. Und diese Gruppe fordert nicht nur Bio-Produkte, sondern auch umweltverträgliche Verpackungen.

Unternehmen der Verpackungsindustrie sind daher in den kommenden Jahren verstärkt gefordert, Nachhaltigkeit in ihre Marketingstrategie einzubauen und über entsprechende Produktinnovationen abzusichern.

 

Beispiel Puma – die Clever Little Bag

Puma hat es sich im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie zum Ziel gesetzt, den CO2 - Ausstoß zu verringern, Schuhe nachhaltiger zu verpacken und anfallenden Müll zu reduzieren. Die Lösung bestand in der Herstellung einer „Clever Little Bag“, die eine Mischung aus Pappgerüst und Beutel darstellt. Über die gesamte Wertschöpfungskette der Verpackung hinweg wurden insgesamt 65 Prozent weniger Pappe und 60 Prozent weniger Rohstoffe für diese nachhaltige Schuhverpackung verbraucht. Auf Laminierung wurde ebenfalls verzichtet.

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Foto: Puma

 

Produktsicherheit gewinnt zunehmend an Bedeutung

Ein weiterer Trend in der Verpackungsindustrie, der heute viel stärker im Fokus steht als noch vor einigen Jahren, ist die Produkt- und insbesondere Lebensmittelsicherheit. Dieser Themenbereich umfasst eine große Bandbreite, die von Migration über Save Food bis hin zur Produktpiraterie und Fälschungssicherheit reicht.

Migration: Anforderungen des Handels steigen

Zum einen kommt hier der bedruckten Verpackung mit ihrer Vielzahl an unterschiedlichen Materialien wesentliche Bedeutung zu, da sie das Lebensmittel vor dem Eindringen nicht bestimmungsgemäßer Stoffe schützen soll. Bedruckte Lebensmittelverpackungen sind jedoch nicht inert, sodass ein Übertritt von Substanzen sowohl aus dem Verpackungsmaterial als auch aus der Bedruckung auf das Lebensmittel nicht zur Gänze ausgeschlossen werden kann. Insbesondere Mineralölrückstände in Lebensmitteln sind ein Thema, das in besonderem Maße auch die Verpackungsindustrie betrifft. 

Neben diversen Gesetzesrichtlinien zur Regulierung der Migration im Lebensmittelverpackungsdruck ist die Verpackungsindustrie zunehmend auch mit Anforderungen des Handels konfrontiert, der die Hersteller:innen seiner Eigenmarken aufgefordert hat, Mineralölrückstände aus den Lebensmitteln zu verbannen und dabei explizit auch die Verpackung in die Pflicht genommen hat.

Save Food forciert „Aktive Verpackungen“ 

Die 2011 gegründete Save Food Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit ihren Mitgliedern aus Industrie, Politik und Gesellschaft Innovationen voranzutreiben, die der Bekämpfung weltweiter Nahrungsmittelverschwendung und -verluste dienen. Der Verpackungsindustrie kommt hier hinsichtlich Haltbarkeit und Schutz von Lebensmitteln eine Schlüsselrolle zu. Im Fokus steht die Entwicklung „Aktiver Verpackungen“, die das Haltbarkeitsdatum verlängern und somit Lebensmittelabfall und -verluste mindern.

Intelligente Indikatoren (Frische, Time Temperature Indicator, Öffnung, etc.) sollen dem Verbraucher dabei helfen, die Produktsicherheit auch über das aufgedruckte Ablaufdatum hinaus zu beurteilen. Der Kreislauf wird durch intelligente Recycling-Systeme geschlossen, die in der Lage sind, Lebensmittelbestandteile von Verpackungen zu trennen, um sie für unterschiedlichste Verwertungsprozesse nutzbar zu machen.

Produktpiraterie erfordert innovative, fälschungssichere Verpackungen 

In den letzten 25 hat sich der Schaden durch Produktfälschungen weltweit mehr als verhundertfacht. Dass Produktpiraterie nicht nur die Gewinne von Markenartiklern hochpreisiger Verbrauchsgüter reduziert, sondern auch zur gesundheitlichen Gefährdung des Konsumenten führen kann, zeigen zahlreiche Verpackungs- und Produktfälschungen in der pharmazeutischen Industrie. Die Entwicklung und der Einsatz innovativer Anti-Counterfighting-Systeme wird somit immer wichtiger. Den höchstmöglichen Schutz gegen Produktpiraterie verspricht derzeit die Kombination von Erstöffnungsschutz und Track & Trace-Technologien, die je nach individuellen Anforderungen durch optische Sicherheitsmerkmale ergänzt werden sollten.

Digitale Revolution: Digitaldruck erobert Massenproduktion

Der Bereich Digitaldruck wird in den kommenden Jahren weiterhin an Dynamik gewinnen. Wichtige Treiber dieses Trends in der Verpackungsindustrie sind zunehmende Warenvielfalt bei gleichzeitig kürzeren Produktzyklen und ein Trend zur Individualisierung und Serialisierung von Verpackungen.

Der Digitaldruck wird daher künftig nicht mehr nur für limitierte Auflagen und individuelle Produkte genutzt, es wird auch zunehmend auf die ökonomischen und Speed-to-Market Vorteile für die Gestaltung von Mainstream-Verpackungen gesetzt. Auch bei Prozessen und Abläufen lässt sich ein steigender Druck zu mehr Flexibilität feststellen, der die Digitalisierung der Fertigungstechnik in der Verpackungsindustrie vorantreibt. 

Mobile Revolution: QR-Codes werden von NFC und Bluetooth abgelöst

Der Dialog zwischen Smartphone und Verpackung geht derzeit in die nächste technologische Runde. Verpackungen mit QR- und Textcodes wurden bislang vom Konsument:innen aufgrund der mühsamen Handhabung nicht wirklich angenommen. Zudem waren die Möglichkeiten, mit Kund:innen direkt in Kontakt zu treten, stark beschränkt. Mit den neuen Technologien der Zukunft Near-Field-Communication (NFC) und Bluetooth Low-Energy (BLW) werden nun neue interaktive Kommunikationswege zwischen allen Beteiligten eröffnet. So kann etwa der Kunde über NFC in nahezu unbegrenzter Weise Informationen über das Produkt abrufen und mit dem Unternehmen in direkten Kontakt treten. Promotion-Aktionen, Gewinnspiele, Prämien-Aktionen etc. sind unbegrenzt integrierbar.  Darüber hinaus bietet diese Technologie einen wichtigen Sicherheitsvorteil, da jeder NFC-Chip eine eindeutige vom Hersteller vergebene Seriennummer aufweist und damit die Originalität von Produkten nachweist.

Internationalisierung: Global agierende Unternehmen suchen globale Lieferant:innen

Die mittelständisch geprägte Verpackungsindustrie steht derzeit stark unter Druck, die eigene Produktion zu internationalisieren, um den Anforderungen ihrer global agierenden Kund:innen gerecht zu werden. Neue Standorte im Ausland zu eröffnen, ist jedoch mit bisweilen existentiellen Risiken verbunden. Unzureichende Vorbereitung oder eine falsch gewählte Strategie können das Unternehmen in schwere Bedrängnis bringen.

Ein erster Schritt zur Internationalisierung führt daher häufig in vertraute Nachbarländer. Geringe Lohnkostenvorteile und Fachkräftemangel erschweren allerdings den Aufbau einer eigenen Produktion, es bleibt als einzige Option häufig nur die Übernahme. Mit fortschreitender Internationalisierung steigen zudem die Anforderungen an Verpackungen. Innovative Verpackungen und „globale Verpackungen“, die den komplexen Ansprüchen Rechnung tragen, werden daher die zukünftige Entwicklung der Branche zusätzlich prägen.

Fazit: Zukunftstrends versprechen dynamische Entwicklung der Branche 

Konsumverhalten, Märkte und Technologien verändern sich rasant. Für Unternehmen der Verpackungsindustrie wachsen die Herausforderungen, bedingt durch Internationalisierung, technologischen Fortschritt und sich rasch ändernden Kundenwünschen. Neben Umweltverträglichkeit und Produktsicherheit werden in Zukunft vor allem innovative, lifestyle-gerechte Verpackungen eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung der Konsumenten spielen. Mit steigender Internationalisierung gewinnt zudem eine lückenlose Informationskette über Transportstationen sowie die Nutzung aktiver Verpackungen an Bedeutung. Der Verpackungsmarkt wird sich daher in den kommenden Jahren äußerst dynamisch entwickeln. Einen Gesamtüberblick zu den künftigen Herausforderungen der Branche lesen Sie in unserer „Trendsammlung Verpackungsindustrie“.

 

Pauline Schmidt

Pauline hat einen ganzheitlichen Blick auf die Zukunft. Die Researcherin zeichnet mit ihren Ausbildungen in Psychologie und Sustainable Design ein klares Bild von Technologien, Trends und Märkte. Sie übersetzt – kreativ und analytisch zugleich – den Expert:inneninput in nächste Schritte für Ihr Innovationsvorhaben.
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