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5 innovative Verpackungen für nachhaltig verpackte Produkte

Ohne Verpackungen geht es in vielen Fällen nicht. Damit Produkte nachhaltig verpackt sind, gibt es innovative Verpackungen. Fünf Lösungen stellen wir Ihnen vor.

Nachhaltigkeit ist einer der stärksten Trends in der Verpackungsindustrie.


Die Verpackungsindustrie hat in Hinblick auf nachhaltige und innovative Verpackungen Fortschritte gemacht. Alternativen zu Plastik erhalten bei Verpackungen immer mehr Konkurrenz.

Innovative, nachhaltige Verpackungen sind wichtig, da sie helfen die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zu unterstützen:

  • So verringern wiederverwendete bzw. wiederverwertete Ressourcen sowie biologisch abbaubare Verpackungen das Abfallaufkommen.
  • Zudem können Innovationen bei Verpackungen die Belastung von Ökosystemen reduzieren, z.B. durch Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft.
  • Setzen Unternehmen auf Verpackungslösungen aus nachhaltigen Industrien, fördert es die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der grünen Wirtschaft.

Ich habe für Sie fünf Verpackungen ausgewählt, die einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten und Ihre Verpackung innovativer machen:

1. Nachhaltige Verpackung – Pilze statt Styropor

Styropor ist eines der meistverwendeten Verpackungsmaterialien. Für die Umwelt ist dieser Stoff jedoch alles andere als verträglich. Styropor ist biologisch nicht abbaubar. In der Theorie geht man davon aus, dass es 6.000 Jahre braucht, bis Styropor verrottet. Darüber hinaus bedarf es rund 1,5 Liter Benzin, um einen einzigen Würfel Styropor herzustellen. Innovative Verpackungen, die dieses Material ersetzen, können daher viel bewirken.

Das Schweizer Start-up Mycrobez arbeitet beispielsweise an einem Myzelkompositen, das sich für eine nachhaltige Verpackung eignet. Damit Pilze künftig Styropor ersetzen, wird gerade an einem Verfahren für die Massenherstellung der innovativen Verpackungslösung gearbeitet.

Pilze statt Styropor_c_Mycrobez-1

Auch das amerikanische Unternehmen Ecovative bietet, basierend auf Pilztechnologie, Alternativen zu Kunststoffen und Polystyrolschäumen. Der zu 100 Prozent abbaubare Ersatz für Styropor ist ideal als Verpackungsmaterial für den Postversand, bietet aber auch interessante Optionen für die Automobilindustrie und das Baugewerbe.

2. Öko-Folie, für Lebensmittel

Im Lebensmittelbereich sind Innovationen bei Verpackungslösungen eine besondere Herausforderung, denn an sie werden hohe Anforderungen an die Hygiene gestellt. Doch es gibt die Innovationen bei nachhaltiger Verpackung. Biosampak ist eine komplett kompostierbare Folie für Lebensmittelverpackungen. Die nachhaltige Verpackungsinnovation besteht aus Holzfasern und kann – im Gegensatz zu Bio-Kunststoff – im Gartenkompost kompostiert werden.

3. Zuckerrohr, der alternative Verpackungstrend zu Polyethylen

Avery Dennison führt bereits seit einigen Jahren eine biobasierte PE-Folie (Polyethylen) aus Zuckerrohr-Ethanol im Sortiment. Die physikalischen und mechanischen Eigenschaften des innovativen Materials gleichen jenen des herkömmlichen Polyethylens aus Erdöl.

Verarbeitet und recycelt wird die Folie wie eine konventionelle PE-Folie. Die Umstellungskosten der Verpackungs- und Etikettierungsprozesse sind infolgedessen minimal. Es wird eine weiße und eine transparente Variante angeboten, um zum Beispiel im Lebensmittel-, Getränke-, Haushalts- oder Kosmetikbereich zu etikettieren.

4. Algen als Alternative zu Plastik

Mit der Erfindung des britischen Start-ups Ohoo lässt sich Verpackung für flüssige Nahrung neu denken. Die Verpackungen sind aus Seetang hergestellt, zu 100 Prozent biologisch abbaubar und essbar. Durch den Prozess der Spherifikation bildet sich eine Art wasserdichte Haut um die Flüssigkeit herum, vergleichbar der Haut einer Traube. Flüssige Lebensmittel könnten so in kleinen Portionen wie frisches Obst verkauft werden und die Produktion von Milliarden Wasserflaschen in Zukunft überflüssig machen. 

5. Kompostierbare Flasche aus Pflanzen

Die österreichische Firma „NaKu – Aus Natürlichem Kunststoff“ bringt PLA-Flaschen auf den Markt. Diese Biokunststoff-Flaschen bestehen aus Milchsäure, die aus den pflanzlichen Rohstoffen Zucker und Stärke gewonnen wird. 

Der Kontakt mit Lebensmitteln ist unbedenklich, da Milchsäure in seiner natürlichen Form auch im menschlichen Körper vorhanden ist. Weichmacher wie Phtalate, Bisphenol A oder Antimon und hormonell wirksame Stoffe werden nicht verwendet. 

Bei der Herstellung werden CO2 Emissionen reduziert, da im Vergleich zur PET-Herstellung weniger Hitze und Energie benötigt wird. Somit hat die NaKu-Flasche einen sehr geringen ökologischen Fußabdruck vorzuweisen.

Bio-Flasche PLA-Flasche Verrottung front _c_NaKu-1

Nachhaltige Verpackungskonzepte hoch im Kurs

Verpackungen sind ein wichtiger Schritt in Richtung Umwelt- und Klimaschutz. Durch die Reduzierung von Abfällen, die Schonung von Ressourcen und die Minimierung der Umweltverschmutzung tragen nachhaltige Verpackungen dazu bei, die Auswirkungen von Verpackungen auf die Umwelt zu verringern.

Nachhaltigkeit ist einer der stärksten Trends in der Verpackungsindustrie. Nachhaltige Verpackungen allein können jedoch nicht die endgültige Antwort der Industrie sein. Sie sind zwar ein notwendiger Schritt, aber nur ein Teil einer umfassenderen Lösung für die ökologischen Herausforderungen, vor denen wir stehen. Um eine langfristige Nachhaltigkeit zu erreichen, müssen wir uns auch mit anderen Aspekten der Lieferkette befassen, z. B. mit dem Produktdesign, dem Transport und der Entsorgung.

Es braucht sowohl innovative Verpackungen als auch mutige Visionen von Unternehmen für ganzheitliche Lösungen für eine nachhaltige Wirtschaft.

 

Pauline Schmidt

Pauline hat einen ganzheitlichen Blick auf die Zukunft. Die Researcherin zeichnet mit ihren Ausbildungen in Psychologie und Sustainable Design ein klares Bild von Technologien, Trends und Märkte. Sie übersetzt – kreativ und analytisch zugleich – den Expert:inneninput in nächste Schritte für Ihr Innovationsvorhaben.
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