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Welche Innovationsarten gibt es?

In der Welt des Innovationsmanagements spielt die Unterscheidung in Innovationsarten eine entscheidende Rolle. Erfahren Sie, welche Innovationsarten es gibt und wie diese Kategorisierung Ihren Innovationsprozess und -erfolg beeinflusst.

Welche Innovationsarten gibt es?

Innovationen lassen sich in verschiedene Innovationstypen einteilen. In welche Innovationsarten Sie im Innovationsmanagement unterscheiden sollten und wie das Ihren Innovationserfolg steigert. 

Warum sind Innovationsarten wichtig?

Indem Unternehmen die verschiedenen Arten von Innovationen verstehen, können sie ihre Innovationsanstrengungen im Einklang mit ihren allgemeinen strategischen Zielen ausrichten. Eine Kategorisierung von Innovationstypen ermöglicht es Unternehmen, ihre Ressourcen und Investitionen angemessen zu priorisieren. Wenn ein Unternehmen etwa einen Wettbewerbsvorteil durch inkrementelle Innovationen anstrebt, wird es sich auf die Verbesserung bestehender Produkte oder Prozesse konzentrieren. Will das Unternehmen jedoch den Markt mit radikalen Innovationen aufmischen, wird es in revolutionäre und transformative Ideen investieren.

Was unterscheidet radikale und inkrementelle Innovation?
Radikale Innovation bedeutet bahnbrechende Veränderungen, die bestehende Normen in Frage stellen und zu neuen Branchenstandards führen. Dies erfordert oft mutige, risikofreudige Schritte. Im Gegensatz dazu konzentriert sich inkrementelle Innovation auf schrittweise Verbesserungen bestehender Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse. Sie baut auf vorhandenen Technologien auf und zielt darauf ab, Effizienz und Funktionalität schrittweise zu optimieren. Der Hauptunterschied besteht darin, dass radikale Innovation auf revolutionären Veränderungen abzielt, während inkrementelle Innovation auf evolutionären Fortschritten basiert. Beide Ansätze sind in der Innovationsstrategie von Unternehmen wichtig, je nach Zielen und Ressourcen.

Die Unterscheidung in Innovationsarten spiegelt sich in zwei Bereichen besonders gut wider:

  1. Die Innovationsstrategie: Als klare Definition des erwünschten Innovationsgegenstands und Neuheitsgrad legt sie festgelegt, „wo“ eine Organisation innovieren möchte.
  2. Der Innovationsprozess: Mit der jeweiligen Innovationsart ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an den Innovationsprozess. Eine radikale Innovation benötigt einen umfangreicheren Prozess mit anderen Entscheidungsstrukturen als eine kleine, inkrementelle Innovation.

Kategorien von Innovationsarten

Innovation kann überall passieren, egal ob es eine profitgetriebene oder gemeinnützige Organisation ist. Sie kann die Leistung der Organisation selbst, das heißt das Produkt oder die Dienstleistung, aber auch die Strukturen, wie die Leistung erbracht wird, betreffen. Die erste Klassifikation ist damit der Gegenstand, was innoviert werden soll.

  • Produktinnovation: Diese Art von Innovationen betrifft Produkte, die Bedürfnisse der Kund:innen befriedigen und somit von ihnen erworben werden. Produktinnovationen können sowohl materiell als auch immateriell sein. Mit Produktinnovationen verdient ein Unternehmen sein Geld und differenziert sich von der Konkurrenz.

  • Serviceinnovation: Serviceinnovationen ähnelnd dem Innovationstyp der Produktinnovation. Beispiele für diese Innovationsart sind z.B. eine Versicherung oder eine Unternehmensberatung oder auch Abläufe rund um die Logistik, Reklamationen, Verkaufsberatung, usw. Auch mit dieser Form der Innovation will sich ein Unternehmen am Markt differenzieren und die Kundschaft begeistern. 
  • Geschäftsmodellinnovation: Das Geschäftsmodell ist die Art und Weise, wie ein Unternehmen funktioniert und Geld verdient. Die Geschäftsmodellinnovation umfasst Neuerungen in der Strategie, Marketing, Lieferketten, Wertschöpfung, Pricing oder Kostenstrukturen. Was eine Geschäftsmodellinnovation ist und wie etwa Hilti und Apple diese umgesetzt haben, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
  • Verfahrens- und Technologieinnovation: Wie der Name besagt, handelt es sich um technologische Innovationen, wie Produkte erstellt bzw. Dienstleistungen erbracht werden. Vom Prinzip her sind sie auch Prozessinnovationen. Dazu zählen beispielsweise Produktionsverfahren oder IT-Technologien für Apps. Produktinnovationen, Qualitätssteigerungen oder Kosteneinsparungen gehen oft mit Verfahrens- und Technologieinnovationen einher.
  • Organisationsinnovation: Organisatorische Innovationen betreffen die Ablauf- und Aufbauorganisation. Das können organisatorische Prozessinnovationen oder Management-Innovationen sein. Beispiele für diesen Innovationstyp sind z.B. neue Tools zur Messung der Zufriedenheit der Kund:innen oder Optimierung der Lieferprozesse zur Kostensenkung. 
  • Sozialinnovation: Soziale Innovationen sind Neuerungen, mit einem Nutzen für die Gesellschaft. Der Zweck dieser Art von Innovationen liegt nicht vorrangig auf dem Profit. Beispiele sind Innovationen in den Bereichen Bildung, Armutsbekämpfung, Chancengleichheit oder Gesundheit
  • Umweltinnovation: Alle Neuerungen, die zur Verbesserung der Umwelt beitragen, zählen zu den Umweltinnovationen. Beispielsweise geht es um umweltfreundliche Produkte, Beiträge zum Umweltschutz oder die Vermeidung von Emissionen.

Eine Innovation kann gleichzeitig mehrere Innovationsgegenstände betreffen. Hier gibt es logischerweise keine klare Abgrenzung. Zum Beispiel kann eine Produktinnovation gleichzeitig eine Verfahrens- und Umweltinnovation sein. Oder eine Geschäftsmodellinnovation bringt meist auch eine Produkt- und Organisationsinnovation mit her. 

Einordnungshilfen für Innovationsarten

Die Unterscheidung in Produktinnovation, Organisationsinnovation oder eine andere Innovationsart kann für strategische Entscheidungen im Innovationsmanagement manchmal zu kurz greifen. Daher gibt es als weitere Einordnungshilfe die Differenzierung in:

  • den Innovationsgrad:  radikale Innovation oder inkrementelle Innovation
  • die Push-Pull-Strategie: Market Pull oder Technology Push

Innovationsarten richtig einordnen

Die Hauptklassifikation ist nach dem Innovationsgegenstand und dem Innovationsgrad. Bei der Einteilung der Innovationsarten gibt es verschwimmende Grenzen. Wo genau die Grenzen zwischen den einzelnen Innovationsarten in diesen Kategorien liegen, muss eine Organisation für sich selbst definieren. Diese Einteilung hat für das Innovationsmanagement eine strategische Relevanz, und zwar zur Festlegung der Fokussierung in der Innovationsstrategie. Der weitere Zweck ist für das Einleiten der einzelnen Innovationsprojekte in den Innovationsprozess. Denn eine kleine, inkrementelle Innovation im Produktbereich erfordert eine andere Bearbeitung als eine radikale Innovation im Produktionsprozess.

Unternehmen können durch die Identifikation und Kategorisierung von Innovationsarten ihre Strategie gezielt ausrichten, sei es auf Produktinnovationen zur Abgrenzung von der Konkurrenz oder auf Geschäftsmodellinnovationen zur Erschließung neuer Einnahmequellen.

Innovationsarten spielen zudem eine entscheidende Rolle bei der Ressourcenpriorisierung. Da verschiedene Innovationsarten unterschiedliche Anforderungen an Ressourcen haben, ermöglicht eine klare Kategorisierung, begrenzte Ressourcen effizient zu verteilen. Beispielsweise erfordert eine technologische Innovation möglicherweise mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung als eine organisatorische Innovation. Eine Produktinnovation erfordert einen anderen Entwicklungsprozess als eine Geschäftsmodellinnovation.

Auch die Entscheidungsstrukturen können nach Art der Innovation variieren: Radikale Innovationen erfordern möglicherweise flexiblere und risikofreudigere Entscheidungswege, während inkrementelle Innovationen konservativere Ansätze erfordern. Die Kategorisierung ermöglicht es Unternehmen, passende Entscheidungsstrukturen zu etablieren.

Schließlich erleichtert eine klare Kategorisierung die Erfolgsmessung von Innovationen (Innovation KPIs). Unternehmen können den Erfolg von Produktinnovationen möglicherweise anhand von Marktanteilsgewinnen messen, während der Erfolg von organisatorischen Innovationen anhand von Effizienzsteigerungen gemessen wird. Der Lernprozess aus verschiedenen Innovationsarten trägt dazu bei, zukünftige Innovationsbemühungen zu optimieren.

 

Quellen:

 

Daniel Zapfl

Durch seine umfangreiche Erfahrung im ganzheitlichen Innovationsmanagement bringt Daniel wertvolle Einblicke und Best Practices aus verschiedenen Branchen in Ihr Innovationsvorhaben ein. Disruptiv und mutig fordert er bekannte Denkmuster heraus. Als TRIZ-zertifizierter Sparringspartner begleitet Daniel Sie verlässlich und strukturiert bei der kreativen Lösungsfindung. Kritischer als der kritischste Kunde, hat er stets das „Big Picture“ vor Augen.
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