Skip to content

Best Practice Open Innovation - so machen es die Besten

Erschließen Sie das Potenzial Ihres Unternehmens mit Open-Innovation-Strategien - Crowdsourcing, Forschungsnetzwerke und mehr. Lernen Sie in diesem Blogartikel von Best Practices!

Open Innovation ist die Öffnung der Innovationsprozesse, um Ideen, neue Technologien oder Feedback von externen Partnern ins Unternehmen fließen zu lassen. Dazu gibt es eine Vielzahl an Wegen, wobei man hier immer die individuellen Möglichkeiten und Ansprüche eines Unternehmens im Blickpunkt haben soll. Die folgende Auswahl gibt einen Überblick an Best Practices zu Open Innovation von Crowdsourcing, über Forschungsnetzwerk bis zur Start-up Challenge.

Open Innovation und Vorteile

Open Innovation ist die gezielte Öffnung des Innovationsprozesses nach außen. Externe Partner:innen wie Kund:innen, Universitäten, Forschungsinstitute, Lieferant:innen oder Start-ups werden in den Prozess zur Entwicklung von Ideen und neuen Produkten und Dienstleistungen eingebunden.

Würden im Gegensatz dazu Unternehmen nur mit den internen Expert:innen innovieren, greifen sie auf einen kleineren, eingeschränkten Lösungshorizont zu. Der Vorteile von Open Innovation sind somit Zugänge zu

  • mehr und innovativere Ideen, zum Beispiel durch die verschiedenen Perspektiven und Expertisen.
  • Wissen, zum Beispiel über Kund:innenbedürfnisse und Märkte.
  • neue Technologien und Expertisen über Lösungsmöglichkeiten.

Aber nicht nur der Zugang allein gilt als Vorteil. Neben der Steigerung der Innovationsqualität bringt es zum Beispiel auch

  • schnellere Entwicklungszeiten, da die Expertise schon verfügbar ist und nicht erst aufgebaut werden muss.
  • niedrigere Entwicklungsrisiken, da sie z.B. durch Kooperationen geteilt wird oder durch die Arbeit mit erfahrenen Know-How-Träger reduziert werden.
  • Potential für öffentliche Förderungen durch die Zusammenarbeit in F&E-Konsortien.

Typen von Open Innovation

Vom Prinzip her gibt es eine Klassifikation nach der Richtung:

  • Inside-Out Open Innovation: Internes Wissen und Erfindungen werden an externe Partner:innen verwertet, z.B. eigene Patente werden an Partner:innen gegen Lizenzen vergeben.
  • Outside-In Open Innovation: Ideen und Erfindungen werden von extern in das Unternehmen und den Innovationsprozess integriert.

Beim Outside-In Open Innovation erfolgt die Öffnung des Innovationsprozesses für externe Stakeholder, um an Marktinformationen, Ideen, Lösungen, Technologien oder Feedback zu kommen. Die Ziele umgreifen

  • Suche nach Ideen und Impulsen für neue Produkte und Dienstleistungen durch beispielsweise Crowdsourcing, Ideenwettbewerbe oder Lead-User-Workshops.
  • Gemeinsame Entwicklung von neuen Technologien und Innovationen, wie etwa Forschungskooperationen oder Co-Creation mit Kund:innen.
  • Feedback zu neuen Innovationen wird durch die Öffnung der Innovationsprozesse möglichst früh vor allem von Kund:innen durch Konzepts- und Prototypentests eingeholt.

Open Innovation – so machen es die Besten

Es gibt viele Best Practices, doch es wird keine Best Practices geben, die man mit Erfolg eins zu eins auf jedes Unternehmen übertragen kann. Denn in Bezug auf Open Innovation hat jedes Unternehmen individuelle Ansprüche, die zum Beispiel abhängig sind von

  • Technologie- oder Marktgetrieben,
  • B2B oder B2C,
  • Schnelllebigkeit der Branche, oder
  • Komplexität der angewandten Technologien und Kompetenzen.

Auch die Möglichkeiten sind unterschiedlich, vor allem in Bezug auf die verfügbaren Ressourcen. Ein Milliardenkonzern wie die BASF hat andere Möglichkeiten als ein mittelständisches Unternehmen.

Was aber alle gemeinsam haben, ist das erforderliche Fundament aus Open-Innovation Strategie und Kultur.

Open Innovation Kultur und Strategie als Fundament

Um zu den Besten zu gehören erfordert es eine klare Strategie zu Open Innovation und eine Kultur, die die Öffnung des Innovationsprozesses zulässt und fördert.

Eine Open Innovation Strategie definiert die Ziele und Ausrichtung der Open Innovation Aktivitäten. Darin müssen folgende Fragen eindeutig beantwortet sein:

  • Was will man mit Open Innovation erreichen?
  • Welche Unternehmensziele unterstützt Open Innovation?
  • Wie will man Open Innovation betreiben, z.B. Inside-Out und/oder Outside-In?
  • Welche Möglichkeiten möchte man Wie und Warum nutzen?

Um Open Innovation erfolgreich zu betreiben, braucht es auch eine passende Innovationskultur. Mitarbeiter und Manager müssen für Neues von außen offen sein. Das Not-invented-here-Syndrom, wo Wissen und Ideen von außen ignoriert oder abgelehnt werden, darf keinen Platz haben.

Open Innovation ist auch eine Einstellung, wo man ständig Augen und Ohren offen hält, um Potential für neue Innovationen außerhalb des Unternehmens zu entdecken, sei es auf Konferenzen oder beim Surfen im Internet.

Beispiele und Best Practices zu Open Innovation

Crowdsourcing

Durch die Entwicklung des Internets zum Web 2.0 erlebte das Crowdsourcing seinen Boom und damit ergaben sich viele neue Chancen. Über Internetplattformen wurde es einfach möglich, eine breite Masse an Kund:innen, Nutzern, Erfinder und innovativen Menschen rund um den Globus in den Innovationsprozess einzubinden.

Die Art der Integration reichte von dem „nur“ Einreichen von Ideen, über die Bewertung der Ideen durch die Community auf der Plattform bis zur Weiterentwicklung der Ideen durch die Community.

Für Crowdsourcing existieren drei Arten von Plattformen:

  • Ein Unternehmen betreibt seine unternehmenseigene Plattform, wie aktuell das das österreichische Bahnunternehmen ÖBB tut.
  • Dann gibt es Plattformen, die Unternehmen und Innovative verbindet. Unternehmen reichen dort Challenges ein und jeder kann seine Ideen dazu beitragen. Dabei gibt es Plattformen wie innocentive.com, die sehr stark auf technische Lösungen abzielen und wie atizo.com, die sich mehr auf Consumer Products spezialisiert. Der Unterschied hier ist die Zusammensetzung der Community bezüglich ihrer Expertisen.
  • Des Weiteren gibt es noch unabhängige Plattformen wie zum Beispiel quirky.com. Dort kann jeder Ideen einreichen, die von einer physisch sich treffenden Community weiterentwickelt werden und von der Plattform selbst vermarktet werden.

Alle Initiativen können temporär begrenzt sein, sprich eine Challenge zu einer konkreten Fragestellung sein, oder permanent offen sein.

Open Innovation Initiativen

Crowdsourcing Initiativen sind meist temporär begrenzt und umfassen eine Challenge, wo zu einer konkreten Fragestellung eine Lösung gesucht wird.

Unternehmen betreiben aber auch permanente Open Innovation Plattformen wie etwa Procter & Gamble (P&G), die auf ihrer Webseite aufrufen, Patente einzureichen, die ein aktuelles Kund:innenbedürfnis befriedigen können. P&G verfolgt damit statt Research & Develop ihre Connect & Develop-Strategie, wo neue Technologien aus der externen Forschung integriert werden.

Auch die BASF zeichnet sich für offene Innovationsprozesse aus und sucht über ihre Webseite unter „Open Innovation“ gezielt nach Partner:innen. Jeder, der zu einem ihrer vorgegebenen Themen etwas beitragen kann, kann sich für eine Partnerschaft registrieren.

Innovation mit Kund:innen

Kund:innen und Nutzer:innen sind die wichtigste Innovationsquelle, denn ihre Erfahrungen und Wünsche sind wichtige Impulse für neue Produkte. Dabei geht es nicht einfach um Marktforschung, wo ihre Bedürfnisse abgefragt werden, sondern um deren gezielte Integration in den Ideenentwicklungsprozess.

Bei der Lead User:innen Methode werden sehr innovative Anwender:innen und Expert:innen über Workshops in den Innovationsprozess eingebunden. Dabei werden nicht nur Nutzer:innen und Kund:innen aus dem eigenen Markt integriert, sondern auch Lead User:innen aus analogen Branchen, die mit ähnlichen Herausforderungen oder Technologien zu tun haben. Damit wird der Lösungshorizont sehr weit geöffnet und der Basis für eine innovative Lösung gesetzt. Unternehmen wie Wacker Chemie, Gardena, Liebherr oder Phillips wenden die Methode erfolgreich an.

Design Thinking ist die Innovationsmethode, die aktuell viele beschäftigt. Die extreme Ausrichtung auf den Benutzer und die sehr frühe Einbindung der Benutzer bei Tests von Ideenkonzepten zeichnen die Methode aus. Sie ist damit auch eine Methode der offenen Innovationen und wir von Start-ups und erfolgreichen jungen Unternehmen wie Uber oder Google erfolgreich angewendet.

Feedback zu Innovationskonzepten und Prototypen

Test Stores und Zukunftsforen dienen dazu, um neue Konzepte und frühe Prototypen in der Praxis oder auch in der Theorie mit potentiellen Kund:innen zu testen und um Feedback zu gewinnen.

Damit gibt man frühzeitig Informationen über neue Innovationen nach außen und weckt auch die Konkurrenz. Viele Unternehmen scheuen hier das Risiko, kopiert oder blockiert zu werden. Doch im Endeffekt überwiegt der Wert des frühen Kund:innenfeedbacks, man muss dann einfach nur schnell genug agieren können.

Die deutsche Telekom betreibt das Zukunftsforum T-Gallery, wo Use Cases der Zukunft entwickelt und vorgestellt werden, um Feedback von Kund:innen und Partner:innen zu erhalten.

In der Autoindustrie sind Car Clinics populär. Dort kann man neue Autos im Prototypenstatus testen. Ein unabhängiges Marktforschungsinstitut erfasst anschließend Feedback zu Image, Qualität oder Design.

Die Metro Group unterhielt bis 2012 den real,- Future Store, wo neue Technologien und Konzepte für den Handel getestet wurden.

Forschungs- und Technologienetzwerke

Viele Unternehmen im hochtechnischen Bereich wie etwa in der Elektronik oder Chemie haben Forschungsnetzwerke aufgebaut. Innovationen entstehen dabei nicht in der Kooperation mit einem einzelnen Partner:innen sondern in der Interaktion in einem Netzwerk aus Partner:innen. Dabei wird vor allem auch an neuen Technologien geforscht. Der Papierhersteller Mondi agiert bei seinen Innovationsaktivitäten stark in Forschungsnetzwerken.

Start-up Kooperationen

Zu guter Letzt der populärste Trend im Open Innovation. Kooperationen mit Start-ups sind vor allem für Unternehmen, die hohes Potential durch die Digitale Transformation haben, bedeutend. Über Start-up Challenges, wie sie beispielsweise A1, der Verbund oder Raiffeisen ins Leben gerufen haben, werden nach Start-ups gesucht, die für das eigene Geschäft Relevanz haben. Dadurch ergeben sich viele Vorteile wie etwa

  • schneller Zugang zu Know-How über neue IT-Technologien,
  • Zugang zu kreativen Köpfen und damit neuen Möglichkeiten, und
  • rasche Umsetzung von Innovationen durch Start-ups.

Fazit - Best Practice Open Innovation

Open Innovation bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, für jede Art von Unternehmen und Innovationsvorhaben. Open Innovation ist nicht etwas, das nur den großen Konzernen mit Millionbudgets für Innovationen vorbehalten ist. Das Wichtige daran ist, dass es eine klare Open Innovation Strategie gibt und die Unternehmenskultur ist.

 

Tanja Eschberger-Friedl

Tanja begleitet Sie mit ihrer klaren und fokussierten Arbeitsweise im strategischen Innovationsmanagement und bei der erfolgreichen Entwicklung von Produkt-, Prozess- und Marktinnovationen. Tanja richtet den Blick stets auf das Wesentliche. Ihr Anspruch: ganzheitliche Lösungen. Dabei bringt sie ihr Fachwissen als Scrum Master und Agile Coach ein.
logo
Österreich

Sandwirtgasse 12/1
1060 Wien
+43 1 288 73 65 

USA

718 Walt Whitman Rd., Unit #672
Melville, NY 11747
+1 516 456 3656

© 2024 Lead Innovation Management GmbH