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10 Maßnahmen zur Schaffung von Innovationskultur

Die Unternehmenskultur umfasst die geschriebenen und ungeschriebenen Werte, Normen und Einstellungen in einer Organisation, die das Denken und Handeln der Mitarbeiter:innen beeinflussen. Und eine Innovationskultur ist ein Teil der Unternehmenskultur und bestimmt, wie sehr Innovationen von den Führungskräften und Mitarbeiter:innen mitgetragen und gefördert werden.

Innovationskultur beeinflusst das Denken und Handeln der Mitarbeitenden.

Die Innovationskultur ist somit der Rahmen für jede Innovationsaktivität. Ist die Kultur nicht positiv ausgeprägt, kann sie Innovationen hindern, auch wenn die Idee und das Innovationsteam noch so perfekt sind. Sie bestimmt somit maßgeblich den Innovationserfolg mit.

Innovationskultur schaffen: 10 Hebel für erfolgreiche Etablierung

Um eine positive Innovationskultur zu schaffen, muss man

  • die Mitarbeiter:innen für Innovation und deren Chancen sensibilisieren.
  • die Mitarbeiter:innen motivieren und begeistern, neben ihrem Tagesgeschäft sich für Innovation zu engagieren. Sei es aktiv in der Rolle des Innovators, aber in dem Ideen und Projekte anderer unterstützt werden.
  • die Mitarbeiter:innen mit den notwendigen Informationen, Tools und Skills ausstatten, um sie für Innovationen zu befähigen.
  • den Mitarbeiter:innen die erforderlichen Ressourcen, Strukturen und Räume geben, um Innovationen zu ermöglichen.

Die unumstrittene Basis der Innovationskultur: Strategische Klarheit

Zuerst das Allerwichtigste: Es muss klar definiert sein, welche Innovationsstrategie das Unternehmen verfolgt. Davon wird abgeleitet, was von der Organisation erwartet wird und welche Innovationskultur dafür erforderlich ist. Es wird somit die Ziel-Innovationskultur definiert, zum Beispiel welches Verhalten von den Führungskräften und Mitarbeiter:innen in Bezug auf Innovation erwartet wird. Dieser Akt setzt ein klares Management-Commitment voraus.

 

10 einfache Möglichkeiten, um eine Innovationskultur zu schaffen

Zuerst sieben einfache Möglichkeiten zur Steigerung der Innovationskultur. Einfach deshalb, weil sie ohne einen hohen Ressourcenaufwand oder einen hohen Wandel in der Organisation umgesetzt werden können. Sie erfordern vor allem das Commitment des Managements und das Engagement der Innovationsverantwortlichen. Dann können sie ohne wenige Hürden umgesetzt werden und wirken sehr positiv auf die Innovationskultur.

  1. Innovationsstrategie kommunizieren: Schritte zur erfolgreichen Etablierung der Innovationskultur.
    Die Innovationsstrategie gibt die Richtung und die Rahmenbedingungen vor. Die Erwartungen und Ziele bezüglich Innovation sollen jedem Mitarbeiter:innen klar sein. Daher ist ein erster wichtiger Schritt die Innovationsstrategie quer durch alle Funktionen und Hierarchiestufen zu kommunizieren, zum Beispiel mittels einer Informationskampagne.
  2. Kaskadenworkshops zur aktiven Mitarbeiter:inneneinbindung
    Die Kommunikation der Innovationsstrategie schärft die Aufmerksamkeit, ist aber sehr einseitig. Noch wichtiger sind aber der Dialog mit den Mitarbeiter:innen und ihre Einbindung.
    Durch kaskadenartige Workshops zu Innovation quer durch alle Funktionen und top-down durch alle Hierarchiestufen werden die Mitarbeiter:innen abgeholt. Gemeinsam soll, durch die Führungskraft initiiert, definiert werden,
    • was Innovation für ihren Bereich bedeutet,
    • welche Rolle sie im Innovationsgeschehen einnehmen und
    • was sie zum Innovationserfolg beitragen können.
    Im optimalen Fall entstehen daraus Rollenbilder und Aktionspläne oder es nimmt Einfluss in Funktions- oder Stellenbeschreibungen.
  3. Crashkurse für Innovation: Bereiten Sie Ihre Mitarbeiter auf kreative Prozesse vor.
    Alle reden von Innovation, aber oft können Mitarbeiter:innen gar nicht erklären, was das für das Unternehmen und sie selbst bedeutet und welchen Beitrag sie leisten können. Kreativ und innovativ zu sein, erfordert auch Informationen und Skills. Hier empfehlen sich breit angelegte Crashkurse zu Innovation, vom Inhalt und Umfang her angepasst an die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen. Beispielsweise hat ein Produktionsarbeiter vom Inhalt und Umfang her andere Informationsbedürfnisse als ein Gruppenleiter im Marketing. Inhalte der Crashkurse können zum Beispiel sein:
    • Definition Innovation,
    • Wieman zu Ideen kommt,
    • Wie und wo man eine Idee einreicht,
    • Innovationsprozess – was mit einer Idee passiert und was man selbst beitragen kann oder
    • Kreativitätstechniken.
    Die optimale Länge sollte zwischen einer und drei Stunden sein und eine möglichst breite Masse erreichen und ansprechen.
  4. Innovationstage: Aktivieren Sie Ihre Mitarbeitenden für kreative Ideen.
    Ein jährlich stattfindender Innovationstag kann die Aufmerksamkeit intensiv auf das Thema Innovation fokussieren und aktivieren. Daran sollen alle Mitarbeiter:innen teilnehmen können. Mögliche Schwerpunkte und Inhalte können Folgende sein:
    • Vorstellung der neuesten Innovationen
    • Wort des Vorstandes zu Innovation
    • Tag der offenen Tür in der Innovationsabteilung
    • Hackathons und Ideenworkshops
    • Barcamps zu Innovationsthemen
    • Informationsveranstaltungen zu Innovation, z.B. Innovationsprozess, Innovationsmethoden
    • Preisverleihungen zu Innovation.
    Der Innovationstag kann auch online stattfinden. Vor allem empfiehlt es sich bei international aktiven Unternehmen, weil man nicht alle Mitarbeiter:innen an einen Ort versammeln kann. Egal ob es offline oder online ist, ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei die Sichtbarkeit des Top Managements.
  5. Kreativitätsworkshops
    Neben der Information und Sensibilisierung zu Innovation empfiehlt sich die direkte Einbindung der Mitarbeiter:innen in den Innovationsprozess in Form von Kreativitätsworkshops. Quer durch alle Funktionen zusammengewürfelte Teams arbeiten an Innovationsfragen und erarbeiten neue Ideen und Lösungen. Wenn die Workshops gut moderiert und die Themen spannend sind, wird dadurch eine immense Zugkraft erzeugt und Menschen für Innovation begeistert und mobilisiert. Ganz wichtig ist natürlich auch, dass die Ideen nicht in einer Schublade landen, sondern Wirkung zeigen, sonst verpufft jedes Engagement.
  6. Pitching Contests
    In Form eines Wettbewerbs geht die Aufforderung an alle Mitarbeiter:innen Ideen zu entwickeln. Die können dann vor dem Management gepichted werden. Dazu gibt es ein vorab Pitching Training, um ein möglichst perfektes Ergebnis zu erhalten.
    Eine Jury, die aus dem Management und aus internen aber auch externe Expert:innen bestehen kann, nominiert die Top Ideen. Die Gewinnerideen können aber auch durch ein Mitarbeiter:innenvoting bestimmt werden. Die besten Ideen werden anschließend prämiert und weiterbearbeitet.
    Pitching Contests haben sehr viele Vorteile, wie sichtbares Management Commitment, breite interne mediale Wirksamkeit, Ideen werden diskutiert und weiterentwickelt, Mobilisierung der Mitarbeiter:innen, Spaß und natürlich die Entwicklung von hervorragenden Ideen.
  7. Innovation Awards
    Innovation Contests, egal ob im Zuge eines Pitching Contests oder ob die besten Innovationsideen, Innovationsteams oder Innovationsprojekte ausgezeichnet werden, haben immer einen sehr starken Effekt und erregen Aufmerksamkeit. Aber vor allem nicht wegen des sachlichen Preises, sondern wegen der öffentlichen Anerkennung, welche die Mitarbeiter:innen vom Unternehmen erhalten. Außerdem mobilisieren Preise und Preisverleihungen andere Mitarbeiter:innen und aktivieren, sich Gedanken über Innovationen zu machen.

Und 3 weitere Möglichkeiten für eine positive Innovationskultur


Diese drei Möglichkeiten sind sehr wirkungsvoll, aber eher anspruchsvoll und schwierig, weil sie eine signifikante Änderung und einen Wandel in der Organisation erfordern. Sie sind nur mit vollem Commitment quer durch alle Stufen umsetzbar und bedingen zusätzliche Ressourcenaufwände.
  1. Corporate Venturing
    Aufbauend auf die Pitching Contests oder im Rahmen eines Ideenmanagements kann jede:r Mitarbeiter:in seine Geschäftsidee im Unternehmen einbringen. Im Zuge eines Corporate Venturing erhalten Mitarbeiter:innen Budget in Form von Geld und Zeit und Unterstützung durch das Management und Expert:innen und können so im Unternehmen ihre Geschäftsidee verfolgen.
    Wird der im ersten Schritt entwickelte Business Plan freigegeben, werden die Mitarbeiter:innen aus ihren Abteilungen herausgelöst und können ihr Unternehmen für das Unternehmen aufbauen.
  2. Arbeitszeit für Innovation
    3M und Google zählen zu den innovativsten Unternehmen und sind dafür bekannt, dass jeder Mitarbeiter:innen rund 20 Prozent seiner Arbeitszeit für Innovationen aufwenden und an eigenen Ideen arbeiten kann.
    Diese Maßnahme ist sehr wirksam, einerseits auf die Innovationskultur, weil es von oben her eindrucksvoll demonstriert, wie wichtig Innovation für das Unternehmen ist und andererseits mobilisiert sie ein enormes Innovationspotential.
  3. Innovation Labs
    Innovation Labs sind ausgelagerte Innovationsschmieden. Sie werden vom Tagesgeschäft entkoppelt. Dadurch werden die der Innovation gewidmeten Ressourcen nicht vom Tagesgeschäft verzehrt, und durch die Distanz werden die üblichen Hindernisse und Denkbarrieren unter dem Motto „Alles ist möglich und erlaubt“ abgebaut.
    Innovation Labs können organisatorische Innovationseinheiten, aber auch ein physischer Ort, wo jeder hin gehen, die Infrastruktur nutzen und seine Kreativität entfalten kann, sein. Dort stehen kreative Räume, Werkzeuge wie 3D-Drucker und Werkstätten zur Entwicklung von Ideen und Prototypen zur Verfügung.

Fazit: 10 praktische Maßnahmen zur erfolgreichen Etablierung Ihrer Innovationskultur

Es gibt viele Möglichkeiten, die Innovationskultur laufend zu verbessern und sie positiv zu gestalten. Dazu braucht es nicht immer immense Budgets und voll durchdachte Fünfjahrespläne mit hunderten Maßnahmen. Man kann auch klein anfangen, sofort die ersten „Low-Hanging-Fruits“ ernten und darauf aufbauen.

 

Tanja Eschberger-Friedl

Tanja begleitet Sie mit ihrer klaren und fokussierten Arbeitsweise im strategischen Innovationsmanagement und bei der erfolgreichen Entwicklung von Produkt-, Prozess- und Marktinnovationen. Tanja richtet den Blick stets auf das Wesentliche. Ihr Anspruch: ganzheitliche Lösungen. Dabei bringt sie ihr Fachwissen als Scrum Master und Agile Coach ein.
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